Die Weihe an das gšttliche Herz Jesu
Wenn eine Sache dem profanen, weltlichen
Dienst entzogen u. fŸr den Gottesdienst bestimmt wird, so wird sie geweiht. So
sprechen wir vom geweihten Raum der Kirche, von geweihten AltŠren, wir reden
von geweihten Kelchen u. Monstranzen, auch von gottgeweihten Personen, die
ausschlie§lich fŸr den Gottesdienst berufen sind.
So sprechen wir auch von der Weihe
an das gšttliche Herz Jesu. .Vir wollen heute abends diese Weihe vornehmen, bzw.
jene Weihe vor 50 Jahren in feierlicher Weise erneuern.
Um aber mit vollem, heiligem
Ernst diese Weihe vorzunehmen, mŸssen wir 1)den Sinn u. die Bedeutung der Weihe
ans HJ erfassen, mŸssen 2) anerkennen, wie sehr das HJ wirklich den hšchsten
Anspruch auf diese unsere Weihe hat, mŸssen 3) die gro§e HŸrde zur Kenntnis
nehmen, die in dieser Weihe an das HJ liegt und sollen 4) niemals wieder
vergessen die heilige Pflicht der Liebe und Treue, die wir durch die Weihe
Ÿbernehmen.
1)Sinn und Bedeutung der Weihe an
das heiligste Herz Jesu:
Man spricht auch im gewšhnlichen,
beruflichen Leben von einer Weihe: Ein
Gelehrter weiht sein Leben der Wissenschaft, das will hei§en, dass er es als seine
Lebensaufgabe betrachtet, zu forschen, zu studieren, um die Wissenschaft
voranzubringen. Eine brave Tochter weiht ihr Leben einer alten kranken Mutter,
Tag und Nacht verbringt sie am Krankenbett und verrichtet alle Dienste an der
leiben Kranken und tut es nicht unwillig und verdrossen, sondern voller froher
Hingabe. Ein junger, idealer Priester weiht sein Leben der Mission, d. h. er
verlŠsst nicht blo§ Eltern und Heimat, er zieht nicht blo§ in ferne LŠnder,
lebt unter der hei§en Sonne Afrikas oder in den fernen Inseln der SŸdsee,
sondern er widmet sein ganzes Leben der Bekehrung der armen Wilden, um die
unsterblichen Seelen dieser Menschen zu retten fŸr die Ewigkeit.
Sich einem Dienste weihen hei§t
also nicht, sich hie und da mit der Sache beschŠftigen, sondern ausschlie§lich
diesen Dienst als sein Lebensziel, als Lebensaufgabe betrachten, der alle Kraft
und alle Zeit gewidmet wird.
Wenn wir uns also dem HJ weihen,
so hei§t das nicht, das eine oder andere Gebet zu Ehren des gšttlichen HJ
verrichten oder hie u. da an das HJ denken, nein, es hei§t, das HJ zur Andacht
unseres Lebens machen, an das HJ denken den ganzen Tag, es verehren durch volle
Hingabe seines Denkens u. Sinnens u. Wollens: alles soll ihm gehšren, alles
soll nach den Gesinnungen seines Herzens verrichtet werden, das ganze Leben
soll SŸhnegabe sein fŸr die vielen Beleidigungen, die dem HJ von uns selbst oder
von so vielen andern zugefŸgt wurden u. immer noch werden. Wenn man sich dem HJ
geweiht hat, dann muss die Liebe zu diesem Herzen die Triebfeder aller
Handlungen sein u. alle Tagesarbeit wird dann verrichtet im Verein mit dem HJ
und alles Schwere, was daherkommt, wird getragen nicht murrend u. klagend,
sondern in williger Bereitschaft.
Im Verein mit dem HJ Opfer
bringen, das sich fŸr uns im schmerzvollen Kreuzestod hingeopfert hat u.
ununterbrochen auf unsern AltŠren zum Opfer bringt; sein ganzes Vertrauen auf
das HJ setzen, vom HJ alle Gnaden erhoffen, das HJ aufsuchen in aller Not; das
lebendige eucharistische HJ oftmals aufnehmen in einer wŸrdigen hl. Kommunion.
Alles mit u. durch das HJ. Leben
u. Sterben im HJ.
Das hei§t dem HJ geweiht sein!
Diese Weihe wollen wir wilder
erneuern, uns mit einem dort ganz dem HJ schenken: Dein wollen wir sein, Dein
wollen wir bleiben!
2) Muss es eigens betont werden, dass
das HJ den hšchsten Anspruch auf solche Hingabe u. Weihe hat?
Was ist denn diese Weihe anderes
als eine winzige Gegengabe fŸr das, was das HJ fŸr uns getan:
Schon der erste Schlag im
irdischen Leben hat uns gegolten. So beten wir im Credo der hl. Messe: Qui
propter nos homines...
Uns galt jeder Schlag des
Heilandsherzens im irdischen Leben.
ãIch bin gekommen, Feuer zu
sendenÒ, das Feuer der Liebe, das unsere Herzen entzŸnden soll; ãIch bin
gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren warÒ. Ich bin gekommen, dass
sie das Leben haben und es in FŸller habenÒ
In seinem ganzen irdischen Leben
galt alles uns allein, von Bethlehem bis Golgotha.
Uns galt der letzte Schlag sei es
Herzens, als er ausrufen konnte "Es ist vollbracht", vollbracht das
Ganzopfer seiner Liebe zu uns "Er hat uns geliebt und sich fŸr uns
dahingegeben"(Gal.2,2 C). FŸr uns geschah alles, das Kleinste u. das
Grš§te in diesem Leben. Uns war es geweiht, ganz u. gar, dieses Leben, das
nichts anderes war als eine unendlich gro§e, schenkende Liebe, die sich
verblutet bis zum letzten Blutstropfen.
Aber diese Lebensweihe fŸr uns
fand seine Fortsetzung u. Steigerung im sakramentalen Leben des
Heilandsherzens, das dauert vom ersten seligen Augenblick der hl. Wandlung des
Brotes in den Leib Jesu im Abendmahlssaale an und das erst enden wird mit dem
Ite missa est des letzten Priesters auf Erden am letzten aller Tage vor der
Auferstehung der Toten.
Fast zwei Jahrtausende dauert nun
schon dieses sakramentale Leben unseres Herrn und Heilandes, es war vielfach
ein Kreuzweg voll Beleidigungen und SchmŠhungen... und dennoch es war in jedem
Augenblick uns geweiht. Um unsertwillen hat er da sŸ§e Sakrament die schšnste
Erfindung seines Herzens eingesetzt. Um unsertwillen ist er in hunderttausenden
von Tabernakeln gegenwŠrtig.
3)Die gro§e WŸrde
In den Hofdienst des Kaisers
treten, galt im Mittelalter als hšchste Ehre und WŸrde. Die 7 KurfŸrsten des
mittelalterlichen deutschen Kaisertums waren die hšchsten WŸrdentrŠger, sie
erschienen in ihren PrunkgewŠndern und mussten an Reichstagen und kaiserlichen
Festen der kaiserlichen MajestŠt persšnliche Dienste leisten, der eine als
Mundschenk, der andere als Speisemeister usw.
Es war immer so in der Welt: Je
grš§er der Herrscher, desto grš§er auch die WŸrde, ihm zu dienen.
Durch den Bund mit dem HJ sind
wir geweiht dem hšchsten Herrn des Himmels und der Erde, dem Kšnig aller Welten
und Zeiten, dem Herrscher aller Menschen und Engel.
Das sei unser Stolz, geweiht zu
sein dem Herzen Jesu.
ãDein sind wir, Herr, dein wollen wir auch bleiben! Zu
eigen dir und neu und treu verschreiben! O schreib uns selbst ins Jesus Herz
hinein; wir wollen dein und dein auf ewig sein!Ò